Theaterlandschaft München
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Residenztheater: "Peer Gynt" von Henrik Ibsen, Regie: David Bösch

Die Suche nach dem eigenen Selbst, die innere Zerissenheit, die große Frage um das Leben. Das alles verspricht der tiefgründige Stoff von Autor Henrik Ibsen. Regisseur David Bösch versucht die Seelenqualen der Zwiebel Peer Gynt auf die Bühne des Residenztheaters zu bringen, scheitert aber allerdings daran, dem Stück wirkliche, aufwühlende Tiefe zu verleihen.

So wunderbar Shenja Lacher in all seinen Hauptrollen am Residenztheater glänzt, schafft er es leider nicht, das eher unstrukturiert wirkende Stück noch zu retten. Außerdem fehlt ihm ein starker schauspielerischer Counterpart ohne den sein gutes Spiel leider ins Leere zu laufen scheint. Andrea Wenzel, die in vielen anderen Inszenierungen, wie "Die Widerspenstige Zähmung" oder "Orest", die perfekte weibliche Ergänzung zu Shenja Lacher darstellt, ist in diesem Stück für die Rolle der Solveig leider vollkommen überqualifiziert. Fast ausschließlich aus der Ferne schmachtet sie ihren geliebten Peer an, während dieser ihre Gefühle mit Füßen zu treten scheint.

Peer Gynt ist insgesamt als Inszenierung weder gut noch schlecht, eher mittelmäßig. Die Handlung des Stückes ist recht schwer zu durchblicken und auch mit Peer Gynt als Charakter wird man als Zuschauer nur schwer warm. Während man sich als Zuschauer vermutlich mit den inneren Qualen der Figur identifizieren sollte, wirkt Peer Gynt leider meistens nur überheblich, ziellos und schwer zugänglich. Auch die Message des Stückes lässt sich kaum erahnen, wodurch die Inszenierung Peer Gynt leider nicht wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann.

Mehr Infos zum Stück gibt es hier!

(Kritik von Karoline Becker, Studentin, 23 Jahre)